Zu den wertvollsten Biotopen im Unteren Odertal gehören die Flächen steppenähnlicher Vegetation, die sog. kontinentalen Trockenrasen an den steilen, sonnenexponierten Hängen beiderseits der Unteren Oder und in den Seitentälern, z. B. im Welsetal. Diese kontinentalen Trockenrasen auf Sand oder Lehm haben ihre Hauptverbreitung im südosteuropäischen – südsibirischen Steppengürtel. Unsere Vorkommen stellen nur deren westlichste Ausläufer dar. Gefährdet sind diese farbenprächtigen und tierreichen Pflanzengesellschaften durch Auflassung oder Aufforstung.
Die buntblumigen, trockenheits- und wärmeliebenden Pflanzenarten sowie ihre Gesellschaften verdanken ihre Erhaltung den extensiven Landnutzungsformen früherer Jahrhunderte. Die Trockenrasen findet man heute nur noch auf Standorten, die für den Ackerbau nicht geeignet sind. Trockenheit, Steillage und schneller Wechsel der Bodenarten erlaubten keine intensive Landnutzung. Sie wurden vorwiegend als Schaf- und Ziegenweide genutzt. Dadurch konnte das Aufwachsen von Gebüschen und Bäumen verhindert werden. Durch die heute in der Regel fehlende Beweidung sind diese Pflanzengesellschaften in ihrem Bestand stark bedroht.
Hier eine kleine Auswahl der typischen sehr attraktiven Pflanzen:
. Auch hier eine Auswahl der dort vorkommenden Pflanzenarten:
Im NSG „Höllengrund“ und in den "Schäferbergen", beide zwischen Gartz und Mescherin, sowie im NSG "Müllerberge" führen wir seit ca. 20 Jahren Pflegeeinsätze durch, oft gemeinsam mit der Naturschutzjugend Brandenburg. Leider konnte die notwendige anschließende Beweidung lange Zeit nicht gesichert werden, sodass wir, wenn wir den hinteren Teil vom Gehölzaufwuchs befreit hatten, wieder im vorderen Teil beginnen mussten. 2011 gelang es endlich, mit zwei Schäfern entsprechende Vereinbarungen abzuschließen.
In diesem Jahr trafen wir uns am 25. und 28. Oktober in den Schäferbergen mit jeweils 11 Aktiven. Am 25. 10 war auch wieder die NAJU- Brandenburg dabei. Zum Einsatz kamen Astscheren, Motorsense, Kettensäge und Säbelsäge. Fotos : R. Gille
Wie in jedem Jahr wurden auch im Jahr 2021 gemeinsam mit der NAJU Brandenburg Pflegeeinsätze im Nationalpark durchgeführt, In diesem Jahr im sognannten Höllengrund
Der Schlehenaufwuchs war in diesem Jahr extrem
Unser Team mit der NAJU auf der abgeräumten Fläche am 4. November 2021 (Fotos: H. Gille)