In den letzten Jahren unterstützen uns auch die Wohnungsbaugesellschaften der Stadt, die Wohnbauten GmbH und die Wohnungsbaugenossenschaft(WOBAG e.G.) im Insektenschutz, und stellten viele ihrer Grünflächen auf insektenfreundliche Pflege um.
Für die Akzeptanz in der Bevölkerung wurden in den Mieterzeitungen dafür geworben und entsprechende Schilder auf den Flächen aufgestellt.
2015 ergab sich für uns die Möglichkeit, eine 8000 m2 großen Fläche innerhalb der Stadt wildbienenfreundlich zu gestalten.
Wir hatten uns das Ziel gesetzt, dieses Projekt vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen, auch solcher mit
Behinderung, zu realisieren, was uns auch bisher gelungen ist. Hier sind einige Fotos von unseren gemeinsamen Aktionen beim Anfertigen von Elementen für eine Wildbienenwand und beim Pflanzen von
Wildstauden im Juni 2015:
Im Juni 2016 wurden 2 Infotafeln zur Lebensweise der Wildbienen und zu deren Schutz für die Öffentlichkeit freigegeben. Möglich wurde
die Finanzierung dieser professionellen Tafeln durch eine großzügige Spende der Stadtsparkasse Schwedt. Der Aufbau der Tafeln erfolgte ebenso wie die Herstellung des Gerüstes für die
Wildbienenwand durch die Tischlerei der Uckermärkischen Werkstätten, eine Einrichtung für behinderte Menschen. Die Kosten übernahm die Stadt Schwedt.
Eine ehemalige Ballwand passte nicht zu unserem Wildbienen-Projekt und hätte entfernt werden müssen. Wir haben uns aber entschieden, sie neu zu gestalten und dem Inhalt unseres Projektes anzupassen. Ein junger Künstler gestaltete die Wand neu, die Stadt Schwedt und der NABU Schwedt übernahmen die entstandenen Kosten. Auf dem Foto der Bürgermeister und Mitarbeiterin, der Künstler und 3 NABU- Vorstandsmitglieder.
Fotos: H.Gille
BürgerInnen äußerten die Bitte, auf Bildtafeln Pflanzen namentlich vorzustellen. Wir haben 10 Wildpflanzen ausgewählt und diesen die Wildbienen zugeordnet, die speziell Pollen und Nektar auf diesen Pflanzen sammeln.
Zusätzlich wurden kurze Texte verfasst, die auf die besondere Lebensweise und Bedrohung der Wildbienen hinweisen. Aufgestellt wurden die Tafeln im April 2018.
Foto: H. Gille
Die beiden Tafeln im Detail mit jeweils 5 Pflanzen und den zugeordneten Wildbienen.Die Finanzierung erfolgte durch die Stadtsparkasse Schwedt, den NABU Schwedt und die Stadt Schwedt.
Fotos: H.Gille
Monitoring der Wildbienen auf der Projektwiese im Jahr 2018:
Für die Erfassung der Arten konnten wir einen Studenten der Universität Potsdam gewinnen. Die Finanzierung erfolgt durch eine Spende der Lorenz Dental GmbH. Auf dem Foto die Sponsoren, Vertreter des NABU- Vorstands und Student Nico Streese.
Fofo: M. Wilke
Ergebnisse der ersten Wildbienen-Erfassung 2018:
57 Arten wurden erfasst, davon stehen 20 Arten auf der Roten Liste der BRD.
Einige Arten sind stark gefährdet (RL 2) : Andrena nasuta (Ochsenzungen-Sandbiene), Osmia mustelina (Östliche Felsenbiene), Eucera dentata (Flockenblumen-Langhornbiene).
25 % sind ologolektisch, d.h. sie sammeln Pollen auf ganz bestimmten Pflanzenarten.
68 % legen ihre Nester im Boden an. Das entspricht annähernd den natürlichen Verhältnissen.
Zweite Erfassung 2021 (gefördert durch den Insektenschutzfonds des NABU-Bundesverbandes:
Es wurden 21 Arten neu nachgewiesen, davon 3 der Roten Liste Kat. 3 der BRD:
Östliche Zwergwollbiene (Pseudoanthidium nanum), oligolektisch
Sandrasen-Kegelbiene(Coelioxys conoidea) und die Gewöhnliche Blutbiene(Sphecodes ephippius), beide parasitär
Damit erhöht sich die Anzahl der nachgewiesenen Arten auf dieser Fläche auf 78.
Östliche Felsenmauebiene (Osmia mustelina),
eine polylektische Art, die in vorhandenen Hohlräumen ihr Nester anlegt.
Foto: H. Gille
Flockenblumen-Langhornbiene ( Eucera dentata),
olilektisch auf Flockenblumen. Die Männchen versammeln sich auf der Blüte der Flockenblume und erwarten bereits die später erscheineneden Weibchen. (s. Foto)
Foto: H. Gille
Erfogreich war dieses Projekt durch die Einsaat von Wildpflanzen , die extensive Pflege durch einmalige Mahd und Abräumen des Mähgutes sowie das Angebot von Nistmöglichkeiten einschließlich offener Bodenstellen.