Unser Schleiereulen- Schutzprogramm

Mäßiges Brutergebnis im Jahr 2021

Insgesamt wurden 8 Brutpaare ermittelt, die 28 Jungvögel großgezogen haben (Juv./BP 3,5)

Aktuelle Daten aus dem Jahr 2020

Insgesamt 19 Brutpaare mit 97 Jungvögeln (JUV) wurden erfasst. Reproduktionsraten: 5,0/BP. Bei den 17 Erstbruten und 3,0/PB bei den  2 Zweitbruten. 

 

Damit ist der eklatante Einbruch durch  2 schneereiche Winter vor 10 Jahren weitgehend kompensiert. 

NABU- Mitglied Helmut Schmidt, der Initiator des Schleiereulenschutzes bei der Kontrolle eines Brutplatzes. Foto: H. Gille
NABU- Mitglied Helmut Schmidt, der Initiator des Schleiereulenschutzes bei der Kontrolle eines Brutplatzes. Foto: H. Gille

In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts setzte europaweit ein verstärkter Rückgang der Schleiereulenpopulationen ein. Ursache war vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und damit einhergehend die Aufgabe der Scheunen in den Siedlungen und in der Feldmark. Das hatte eine Abnahme des Nahrungsangebots und den Verlust geeigneter Brut- plätze zur Folge. Weitere Faktoren waren der Brutplatzverlust durch Sanierungsmaßnahmen in den Kirchen und die Gefährdung der Bruten durch die Ausbreitung des Steinmarders. Zusätzlich haben auch die Verluste durch den zunehmenden Verkehr eine Rolle gespielt.

Als wir 1985 mit der Erfassung der Schleiereulen im damaligen Kreis Angermünde begannen, konnten wir in dem Areal von ca. 1000 km2 lediglich 2 Brutpaare ermitteln. Dabei war offensichtlich, dass es kaum weitere sichere Brutplätze gab. Aus diesen Erkenntnissen heraus entstand ein Programm zum systematischen Ausbau mardersicherer Brutplätze und deren regelmäßige Betreuung.

Heute gibt es in der Region 100 Nistkästen für Schleiereulen, die vor allem in Kirchen, daneben in Scheunen, stillgelegten Trafostationen und Eiswachhäusern installiert wurden. Dies hat zu einem deutlichen Bestandszuwachs geführt, wobei aber die Schwankungen witterungsbedingt beträchtlich sind.

Das beste Reproduktionsergebnis gab es1992 mit 158 ausgeflogenen Jungen, das schlechteste abgesehen von den Anfangsjahren der Aktion 2006 mit nur 19 Juv. .

Und dann kamen in den letzten zwei Jahren 2010 und 2011 die strengen Winter mit anhaltend hohem Schnee, die den totalen Zusammenbruch unserer Schleiereulenpopulation zur Folge hatten. Bei den Kontrollen gab es seit 2011 keinen einzigen Brutnachweis mehr. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass sich der Bestand in den nächsten Jahren durch Zuwanderung wieder aufbauen wird.

Der Bau der Kästen ist auf Grund der Größe (1,0x0,6x0,50 m) materiell und personell aufwändig. Foto: R. Gille.
Der Bau der Kästen ist auf Grund der Größe (1,0x0,6x0,50 m) materiell und personell aufwändig. Foto: R. Gille.

 

 

 

Eine mit Brettern verschlossene Gebäudeöffnung eignet sich gut für den Einbau eines Kastens. Zunächst muss das Einflugloch ausgesägt werden. NABU- Mitglied Olaf Rochlitz bei der Arbeit. Foto: H. Gille

 

 

Der Kasten ist von innen angesetzt, Loch auf Loch und damit mardersicher. Der eigentliche Brutplatz (links) ist abgetrennt und erhält einen Einstreu aus Rinden- mulch. Die Rückwand ist für Kontroll- und Wartungszwecke abklappbar. Foto: H. Gille

 

 

 

Vier Eulenküken in einem Kasten in unterschiedlicher Größe, da die Eule bereits nach der ersten Eiablage mit der Bebrütung beginnt. Foto: O. Rochlitz

Foto: O. Rochlitz
Foto: O. Rochlitz

 

 

Bei diesen schon etwas älteren Küken erkennt man schon den typischen Gesichtsschleier. Der Kasten befindet sich im Turm der Kirche in Criewen bei Schwedt, die im Jahr 2008 als erste im Land Brandenburg mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet wurde.

Zwei fast flügge Jungeulen in einem Kasten in einem Eiswachhaus an der Oder. Foto: H. Gille.
Zwei fast flügge Jungeulen in einem Kasten in einem Eiswachhaus an der Oder. Foto: H. Gille.